12. Januar 2025
Eigentlich ist die Eierfahrt eine Berliner Tradition. So nannte man die letzte Wanderfahrt zu Winterbeginn – damals, als langsam fließende und stehende Gewässer winters noch zufroren. Man fuhr also zu seinem Lieblingsausflugsgasthaus und gab schon mal die Bestellung auf für Ostern - bis dahin sollten die Strecken wieder frei sein. Und wenn man schon mal da war, verzehrte man die letzten Eier der Saison mit Brezeln und Glühwein, so will es die Tradition.
Herbert Linke, damaliger Vorstand der RG Wiesbaden-Biebrich, importierte diese Tradition 1965 an die Mainmündung, wo sie seither auch von rund 15 umliegenden Rudervereinen,-Clubs und Gesellschaften gepflegt wird.
Auch der RCA hat daran schon teilgenommen. Einmal gab es viel Schnee, einmal viel Nebel, einmal viel Wind und letztes Jahr so viel Wasser, dass die Veranstalter (diese Ehre geht reihum), die Flussnachbarn Rüsselsheim und Flörsheim über Wasser nicht erreichbar waren. Da blieben wir daheim.
Diese Gefahr bestand auch dieses Jahr, aber die Flussgötter besannen sich, der Wasserstand blieb im schiffbaren Bereich.
Trotz besten Wetters wagten dann aber doch nur sieben Boote die An- und Rückfahrt über den Rhein, darunter auch unsere Wanderrudergemeinschaft, die Mehrzahl der etwa 100 Teilnehmer kam dann doch wie die Flörs- und Rüsselsheimer per Fahrrad oder mit dem Auto. Irgendjemand musste ja die 500 hartgekochten Eier und die ständig nachgelieferten, frisch gebackenen Bretzen niedermähen…
Text und Photos: Reinhardt Karsten Mürb